oft sind wir
nur deshalb
nicht
so mutig
so groß
so schön
weil wir denken
wir wären nicht
so mutig
so groß
so schön
wie wir in wahrheit
doch sind
wohlbekomms
komm
lass uns im hof des mondes sitzen
wir flüstern geheimnisse
und lachen
komm
lass uns aus blütenkelchen trinken
wir werden schwindelig
und singen
komm
lass uns zusammen ins bachbett steigen
wir zerwühlen es schamlos
und träumen
komm
lass uns ins luftschloss ziehen
wir machen die regeln
und teilen
komm
lass uns baumkronen tragen
wir blühen auf
und wachsen
komm
weißt du denn nicht
das glück hat vorne langes
und hinten kurzes haar
erinnern
ein dach bauen
über augenblicke
die zu schön waren
als dass
der wind der zeit
einfach
über sie hinwegfegen darf
um sie fortzutragen
dahin
wo gleichgültigkeit
und
niepassiert
eineiige zwillinge
sind
unsere wahrheiten
haben dasselbe gewicht
dieselbe tiefe
und einen vergleichbaren gehalt
nur schmecken sie
sehr unterschiedlich
auch wenn ich
unverwechselbar ich bin
ein gewachsenes wesen
ein ganzes universum
mit eigener sprache
meiner seele
mit gedanken und gefühlen
bin ich doch nicht ich
ohne
dich
denn tief in mir drin
liegen grundsteine deines wesens
ein stück deines universums
klingen worte deiner sprache
untrennbar verwachsen
mit allem
was ich unverwechselbar
ich nenne
du berührst mich
tief und schön
ich bin
unverwechselbar ich
nur durch
dich
schon wieder abend
so fließen die tage
tropfen aus dem meer der unendlichkeit
in meine irdene schale
ich setze einen fisch hinein
putzmunter
tonlos singt er
vom leben
das beste was er tun kann
wenn du mich fragst
mein herz
spring hinterher
das meer schläft noch
glitzernd räkelt es sich
leise atmend
im sonnigen sandbett
nur sein zerzaustes seetanghaar
lässt mich schmunzelnd fragen
na
schöne nacht gehabt
möge dir
die liebe
begegnen
an orten
an denen du
sie nicht erwartest
durch menschen
denen du sie
nicht zutraust
und in einer weise
die dich schlicht
sprachlos macht
rissig hängt die tür
in rostigen angeln
zugewachsen vom kraut der zeit
splitterig ausgeblichen
durch flirrende sommerglut
verzogen vom frost des winters
es gab einen augenblick
da ging jemand
leicht und fröhlich
mit einem lockenden ziel
widerwillig und wehmütig
im brennen auf rückkehr
zum letzten mal hindurch
wie tausende male zuvor
fiel sie klackend ins schloss
jeder augenblick ist abschied
das letzte mal dieses wort
dieses gefühl dieser mensch
dann fällt die tür ins schloss
ich lasse die tasse
aus der du einen letzten
kaffee getrunken hast
dort stehen
wo du sie abstelltest
auf der fensterbank
nach drei wochen ist
der bodensatz so lebendig
wie meine erinnerung
beides
bringt dich
nicht zurück
aufwachen vom lärm
die vögel singen
zwitschern und lärmen
durchs offene fenster
einschlafen wollen
wieder
erfolglos
das fenster schließen
und doch nicht schlafen
können
feststellen
es ist der krach von innen
der mich am weiterschlafen hindert
er dringt
durch die offene seele
zeit aufzustehen
ich liege gut in der zeit
sie wiegt mich zärtlich
zwischen grün und blau
ereigne ich mich
dankbar ohne wehen
alles dreht sich
ich stehe still
alles scheint wiederzukehren
ich bin nur einmal
dann nie wieder
abseits der traurigkeit
liegt ein hund begraben
eine bahnstation rast vorbei
verwischt ihren namen
ich winke ihr nach
wo niemand blätter sieht
höre ich sie im wind rascheln
die see der sinne
ist mein zu hause
ich schöpfe
ich öffne das fenster
die sonne folgt mir lautlos
ins bett wärmend und hell
ich glühe mit
heute
nur heute
diesen moment
da du dich umdrehtest
deine arme sich öffneten
und ich mit meinen händen
durch dein haar fuhr
ganz vorsichtig
bebend vor erleichterung
und ein leiser seufzer
mit geschlossenen augen
deine antwort war
den habe ich mir gerahmt
und gut sichtbar aufgehängt
ich trete ein wenig zurück
und schaue lächelnd darauf
was für ein wunderschönes bild
ein moment für die ewigkeit
das größte je gefühlte glück
ein einmaliges geschenk
ich lege den kopf schief
schade nur
dass es diesen moment
nie wirklich gab
ich bin
hauchte die rose
mit mühe
ich bin die liebe
du bist
knisterte der schnee
mit macht
du bist nicht mehr
da lächelte
die rose
kennst du den sommer
fragte sie
der schnee
schwieg
ich senke meinen blick
im gartenteich sehe ich
die unendlichkeit des himmels
über mir
ist es nicht immer so
dass man im kleinen
das große sieht
im außen das innen
in der sorge die hoffnung
in der trauer die freude
im schmerz die unversehrtheit
im du das ich
und in der liebe
die wahrheit
umwege erweitern
die ortskenntnis
sagt man
ich kränze dein haupt
mit rosenblüten
bereite dir ein bett
im weichen gras
das funkeln der sterne streue ich
in dein samtiges haar
mit silbernem mondlicht
decke ich dich zu
hast du ausgeschlafen
gieße ich warmes sonnenlicht
in deine geöffneten hände
lege dir eine perlenkette
aus tautropfen um den hals
schenke dir
alle vier himmelsrichtungen
für diesen tag
dunkelt es
zünde ich leuchtfeuer
wenn du willst kommst du
wirfst deinen anker machst fest
legst deine müden füße
in meinen schoß
lächelst weil du bist
wo du sein willst
wenn alles da ist
liebe
wärme
nähe
distanz
vertrauen und würde
reichtum und freude
sicherheit
was fehlt?
wenn alles verloren geht
liebe
träume
lachen
lust
haut und haar
sinn und verstand
zeit
was bleibt?